Wie organisierst du deinen Arbeitsalltag und welche Routinen helfen dir dabei?
Mein Arbeitsalltag ist nicht wirklich zu organisieren, da Söhnchen gerne mal seine Schläfchen verkürzt oder streicht. Daher hilft es mir, wenn ich im Haushalt, Garten, etc. so viel es geht mit ihm zusammen mache, sodass ich für die Arbeit dann auch wirklich Zeit habe. Für den Arbeitsablauf muss ich oft wirklich bei der Sache bleiben können, damit ich keinen Mist baue. Es hilft mir bei Problemen oder unvorhergesehenen Schwierigkeiten auch sehr, wenn ich eine Runde spazieren gehe. Dabei kann ich wunderbar nachdenken.
Wie findest du eine Balance zwischen Arbeit und Privatleben?
Da ich das Ganze im Kleingewerbe mache, ist es lange nicht so dramatisch, wie wenn man ganztags außer Haus ist. Da meine Werkstatt sich auch in meinem Haus befindet, habe ich es hier sehr einfach: unten ist Arbeit, oben ist Privatleben. Der Umgang mit Kunden ist auch kein Problem, ich bin da sehr flexibel und es ist jetzt auch nicht so viel, dass ich mich in meinem Privatleben eingeschränkt fühle.
Welche Tools oder Ressourcen nutzt du, um deine Arbeit effizient zu gestalten?
Ich habe mir Industrienähmaschinen und eine gute Dampfbügelstation zugelegt, die das Arbeiten wirklich erleichtern. Außerdem habe ich meine Werkstatt aufgeteilt, sodass ich kurze Wege habe und sie thematisch aufgeteilt ist.
Wie hast du deine Nische in deiner Branche gefunden?
Ich habe im Praktikum schon gemerkt, dass ich gerne polstere und habe daher gleich auch eine Ausbildung mit dem entsprechenden Schwerpunkt gemacht. Jetzt bleibt es für mich dabei: mein Steckenpferd ist die Polsterei, aber für die Abwechslung sind Vorhänge nähen oder Plissee montieren auch wirklich schön.
Was unterscheidet dich von anderen in deiner Branche?
Ich bin eine kleine, aber feine Polsterei mit Nähatelier für Vorhänge und Gardienen. Ich habe jetzt zwar nicht die riesigen Ausstellungsräume, wie viele meiner Kollegen, aber auch bei mir ist für jeden Geschmack was dabei und ich berate sehr gerne mit einer großen Auswahl aus meinen Kollektionen vor Ort, sodass sich meine Kundschaft in ihren Räumlichkeiten die Muster gleich anschauen kann.
Wie hast du es geschafft, wertvolle Kontakte zu knüpfen und erfolgreich
Kunden und Geschäftspartner zu gewinnen?
Für mich lief und läuft das hauptsächlich über Mundpropaganda. Wer bei mir war, empfiehlt mich weiter und seit einem Jahr habe ich auch einen Account bei Instagram, der mir auch schon einige Kundschaft gebracht hat. Außerdem muss ich sagen, dass bei uns in der Gegend unter den Kollegen ein wirklich tolles Klima ist und man sich viel gegenseitig unterstützt. So kommt man auch mal an Werkzeug, Kollektionen, etc. aus Geschäftsauflösungen oder ähnliches. Gerade der Meister war hier auch sehr sinnvoll, da ich viele neue Handelspartner kennen lerne konnte mit denen ich jetzt eine Zusammenarbeit pflege.
Welche Strategien haben dir am meisten geholfen, Kundenvertrauen zu gewinnen?
Individuell zu beraten und vor allem im Entstehungsprozess die Kundschaft nach Möglichkeit teilhaben zu lassen. Ich lasse gerne die Leute kommen und z. B. bei dem Aufpolstern erst einmal probesitzen, vor ich es beziehe.
So können Änderungen noch ohne Probleme berücksichtigt werden.
Gibt es etwas, das du rückblickend anders machen würdest?
Ich war ein wenig naiv im Umgang mit den Vertretern. Da wäre ich gerne im Nachhinein etwas kritischer und würde mir gerne nicht so viel aufschwatzen lassen.
Welche Ratschläge würdest du anderen Frauen geben, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen wollen?
Stress, ja das ist so eine Sache: als Mama kommt man, glaube ich, nie so richtig von einem gewissen Stresslevel runter, gerade wenn man nebenher noch arbeitet. Aber für mich ist es eine große Hilfe, dass ich mir einen genauen Plan von einer Woche mache, was ich da alles schaffen will. Darin ist aber auch genügend Platz für Unvorhersehbarkeiten, sodass meistens das Stresslevel nicht zu hoch wird.
Also: gute Planung und Listen schreiben, damit man eine Übersicht hat.
Was bedeutet Erfolg für dich persönlich?
Für mich ist es, wenn immer mehr Leute kommen, die von meiner Arbeit gehört haben und von Empfehlungen anderer Kunden zu mir geschickt werden. Natürlich geht es auch darum, dass mein Geschäft Profit macht, aber sich einen guten Ruf zu erarbeiten, ist für mich der größere Erfolg.
Was sind deine nächsten Ziele für dein Unternehmen?
Ich bin schon sehr zufrieden, wenn es so wie bisher weiterläuft. Ich würde gerne noch meine Werkstatt ein bisschen mehr zu einer Ausstellung umgestalten, sodass man mehr von den Stoffen in groß und natura sehen kann. Das hilft sehr um sich, gerade bei Vorhängen, die Muster und Stile besser vorstellen zu können. Und ich möchte nächstes Jahr einen Schaukasten, damit ich besser zu finden bin und man schon draußen an der Straße sehen kann, was für tolle Sachen es gibt.
So erreichst du Carolin Stiegel
Polsterstüble
Carolin Stiegel
Rufen 17 a
87754 Kammlach
Mobil: 0152 04675075
Web: www.polsterstueble.de
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Ich werde dir anschließend meine Fragen zukommen lassen.